Schwarzhandel und Tauschgeschäfte blühten.
Nach dem Krieg hatten die Schwarzhändler und Schieber ihre große Zeit, denn die Lebensmittel und die
Gebrauchsgüter waren nach wie vor rationiert. Wer mal „schwarz“ schlachten konnte und zudem seine Kartoffeln selbst anbaute, kam besser durch. Der katastrophale Warenmangel führte zu
Kompensationsgeschäften: „Gibst Du mir, so gebe ich dir!“ Viele verschafften sich bei den Bauern Tabak, tauschten ihn in Rheinhessen und der Pfalz und diesen wieder gegen Lebensmittel ein. Für
Wein gabs bei den „Amis“ Zigaretten und dafür „drüben“ wieder Wein. Oft wurde mitten in der Nacht über den Rhein gerudert, um der Kontrolle der Franzosen zu entgehen.
Es gab natürlich auch große Schieber, die mit weit höheren Einsätzen spielten. Vorraussetzung dazu waren
Beziehungen zu Fabrikations- und Handelsbetrieben, die, anstatt nur den amtlichen Markt zu beliefern, mit einem Teil der Ware das „schwarze Geschäft“ betrieben. - Gleich nach der
Währungsumstellung (20.6.1948) geschah das große Wunder. Plötzlich sah man in den Schaufenstern wieder Dinge nach denen man sich vorher vergebens die Augen ausgeguckt hatte. Zweifellos waren
diese Waren bis zu diesen Tagen bewußt und zum eigenen Vorteil zurückgehalten worden. Gar mancher kam so ungerechtfertigter Weise zu einem glänzendem Startkapital. Für die Normalverbraucher
dauerte es noch einige Zeit, bis sie wieder finanziellen Boden unter den Füßen hatten