Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Viernheimer Gaststättengeschichte am bewegtesten. Im Jahre 1940 gab es 53 „Wirtschaften“, mehr oder weniger Dorfschenken, und zwei Cafes. Die städtische Statistik von 1976 weist 66 Schank- und Gaststätten, 10 Hotels, 5 Cafes, 12 Bars und Diskotheken, 7 Kioske und 2 Kantinen aus. Bezogen auf die heute dreifache Einwohnerzahl bedeutet das ein zahlenmäßigen Rückgang, aber ein stärkeres Vielerlei.

In der Reihe der 102 Lokale, die sich in ihrer Gestaltung und Ausstattung und ihrem Angebot weitgehend städtischen Bedürfnissen angepaßt haben, fehlen auch Spezialitäten nicht: Landhaus, Grillstube, China-Restaurant, die bulgarische, die italienische, die jugoslawische, und die türkische Küche. Auch ein Autorestaurant gibt es.

Abgesehen von einigen nicht sehr lange bestehenden Gasthäuser, wie „Almeneck“, „Cafe Schiller“, „Lustige Christel“, „Nußbaum“, „Waldesruh“, verschwanden nach dem Kriege etwa zwei Dutzend Gasthäuser und wandelten sich einige zu Cafes bzw. Bars: Ochsen (Cafe Kempf), Pflug (Cafe Pfützer), Rotes Kreuz (Split-Bar), Vier-Jahreszeiten.

Allein im Stadtkern segneten einschießlich des „Ratskellers“, der neu erstehen soll, elf Gaststätten das Zeitliche:

„Vorstadt“, Ecke Lorscher-/Ludwigstraße

„Starkenburg“, Rathausstraße 40 (Tengelmann)

„Traube“, Ecke Lorscher-/Luisenstraße

„Fürst Alexander“ (1998-1963), Karl-Marx-Straße/Rathausstraße,

„Löwen“ (1889-1970), Rathausstraße 55,

„Rebstock“ (1885-1970), Ecke Ketteler-/Luisenstraße,

„Freischütz“ (1886-1972/74), Wasserstraße,

„Walfisch“, Ecke Lorscher-/Rathausstraße,

„Waldlust bzw. Rheingold“, Ecke Wasser-/Luisenstraße,

„Cafe Brechtel“, Kettelerstraße.


Neue Namen tauchten auf:

Alassio, Al-tun-tun, Al Pavillon, Cafeteria, Capri, Canada-Bar, Come-Back, Dodds Inn, Italia, Pinte, Rendezvous, Roma, Salerno, Taverne, Varna, Venedig.

Etwa zwei Dutzend Gaststätten werden von Ausländern betrieben. Außer den schon genanten sind von den um die Jahrhundertwende und danach existierenden Wirtshäusern gut drei Dutzend aufgegeben worden:

„Alter Ratskeller“, Rathausstraße 24,

„Rotkäppchen“, Holzstraße 10,

„Hirsch“, Neubaustraße 8,

„Kyffhäuser“, Friedrich-Ebert-Straße 8,

„Alte Pfalz“, Wasserstraße 25,

„Bahnhof“, Luisenstraße 10 (Zigarrenfabrik Jakob),

„Eintracht“, Alexanderstraße 11,

„Erholung“, Bertholdus-Pfenningh-Straße 16,

„Zum Neuen Bahnhof“, Lorscher Straße 52,

„Rosengarten“, Mannheimer Straße 39,

„Zur Schönen Aussicht“, Neuzenlache,

„Goldener Ritter“, Rathausstraße 94,

„Harmonie, Friedrichstraße 16,

„Krone“, Weinheimer Straße 66,

„Schwarzer Adler“, auch „Herberge“, Ludwigstraße 25,

„Burg Windeck“, Kettelerstraße 36,

„Gambrinus“, Annastraße 25,

„Kanone“ Ecke Karl-Marx-Straße/Wilhelm-Leuschner-Straße 1,

„Frische Quelle“, Wiesenstraße 13,

„Tannhäuser“, Rathausstraße 90,

„Gartenfeld“, Wiesenstraße 20,

„Darmstädter Hof, Steinstraße 20,

„Karpfen“, Friedrich-Ebert-Straße 7

„Grüner Baum“, einst „Goldener Drache“, Ecke Kirschen-/Kühnerstraße,

„Grünes Haus“, Hügelstraße 28,

Gasthaus „Zum Tivoli“/Tivoli-Bar